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Rezension zu „Geflohen und geblieben“

  • 2025-07-29T15:58:00+02:00

Katharina Prager rezensierte Oliver Kühschelms Buch für H-Soz-Kult

Kuehschelm_Geflohen und Geblieben_2023.jpegSoeben auf H-Soz-Kult erschienen ist Katharina Pragers (Wienbibliothek im Rathaus) Rezension zu Oliver Kühschelms 2023 veröffentlichter Monografie „Geflohen und geblieben. Jüdische Österreicher*innen in Uruguay“. In dem Text bespricht Prager Kühschelms Forschung zu jüdischen Österreicher*innen, die ab 1938 vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Uruguay flüchteten, umfassend und befindet:

„Wie [Kühschelm] Migrationsforschung und Wirtschaftsgeschichte mit Exil- und Biografieforschung verbindet, kann nämlich so für alle genannten Felder fruchtbar werden. Denn in der Exil- und Biografieforschung fehlt es oft an einem soliden Datenkontext, während in wirtschaftssoziologischen Forschungen öfter die individuelle und kulturelle Seite zu kurz kommt. Diese Kollektivbiografie des Wiener Bürgertums in Südamerika kann darum modellhaft für eine Form der Analyse stehen, deren Zeit nun gekommen ist – nachdem die Zeitzeug:innen fast alle verstorben sind, ihre Berichte aber im Abgleich mit anderen Daten und in Zusammenschau neu betrachtet werden können.“

 

Zum Nachlesen auf H-Soz-Kult:

Katharina Prager, Rezension zu: Kühschelm, Oliver: Geflohen und geblieben. Jüdische Österreicherinnen in Uruguay. Wien 2023 , ISBN 978-3-205-21530-1, in: H-Soz-Kult, 25.07.2025, https://www.hsozkult.de/publicationreview/kuehschelm-geflohen-und-geblieben.



Abstract zum Buch „Geflohen und geblieben. Jüdische Österreicher*innen in Uruguay“

Wer erinnert sich heute noch an Uruguay als Aufnahmeland für Flüchtlinge vor dem nationalsozialistischen Regime? Wie kam es, dass sich ab März 1938 rund 800 jüdische ÖsterreicherInnen nach Montevideo retteten? Und wie erging es ihnen beim Neuanfang in Südamerika? Rund 800 ÖsterreicherInnen, fast alle jüdischer Herkunft, suchten nach dem „Anschluss“ im März 1938 Rettung in Uruguay. Hätten sie die Wahl gehabt, wären die meisten wohl lieber in die USA geflüchtet, wenn es schon Amerika sein musste. Von Uruguay, dem kleinen Land am Río de la Plata, wussten sie nichts, aber sie hatten eben keine Wahl – Hauptsache weg. Sie versuchten in der Hauptstadt Montevideo zurechtzukommen, ein Teil wanderte weiter, viele blieben. In Österreich hatten sie überwiegend einer bürgerlichen und unternehmenden Mittelklasse angehört. Vor allem den Jüngeren gelang es, sich wieder hinaufzuarbeiten. Uruguay expandierte in den 1940er-Jahren, die aus dem Deutschen Reich Vertriebenen nützten das günstige Umfeld und trugen selbst zu Modernisierung bei.

> Oliver Kühschelm, Geflohen und geblieben - Jüdische Österreicher*innen in Uruguay. Böhlau 2023. ISBN:978-3-205-21530-1.

 

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