Das heurige Treffen der „Ständigen Konferenz österreichischer und tschechischer Historiker zum gemeinsamen kulturellen Erbe“ (SKÖTH) am 16. und 17. September 2021 am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien steht unter dem Titel „Austria and the Czech Republic as Immigration Countries: Transnational Labor Migration since 1780 in Historical Comparison“.
In ihrem gemeinsamen Vortrag machen sich Jessica Richter (IGLR) und Annemarie Steidl (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien) die vielfältigen Formen von Migration zum Gegenstand. In der öffentlichen Debatte, aber auch der Forschung, erscheint Migration häufig als einmalige Wanderung von einem Staat in den anderen. Demgegenüber steht eine vielfältige Praxis: Beispielsweise migrierten Menschen innerhalb von Staatsgebieten, pendelten zwischen Regionen und sogar Kontinenten, wanderten weiter oder gingen zurück. Darüber hinaus sind „internationale“ und „interne“ Bewegungen in vielerlei Hinsicht miteinander verbunden. Der Vortrag nähert sich der Mehrdimensionalität und den unscharfen und umstrittenen Grenzen von Migration, Mobilität und Sesshaftigkeit an und präsentiert Beispiele aus der späten Habsburgermonarchie bzw. den nach dem Ersten Weltkrieg neugegründeten Staaten Österreich und Tschechoslowakei.
Vortrag „Many Ways to Migrate! Migrants‘ Practices off the Beaten Tracks“
Freitag, 17. September 2021, 11 Uhr
Die Tagung vergleicht erstmals mit einer längeren Perspektive die Geschichte Österreichs und Tschechiens als Immigrationsländer und wird von der SKÖTH in Kooperation mit RECET (Research Center For The History Of Transformations) organisiert.
Nähere Informationen im Veranstaltungskalender der Universität Wien.
Bildquelle: Auswanderer aus Österreich-Ungarn bei der Abreise in Triest auf einem Schiff der Austro-Americana. Quelle: Horst F. Meyer/Dieter Winkler: In allen Häfen war Österreich via Wikimedia Commons, Public Domain. Fotograf unbekannt, ca. 1900-1910.