Die Protoindustrialisierungstheorie postuliert, dass in naturräumlichen Ungunstlagen breite Bevölkerungsschichten zur Versorgung mit Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs sowie zur Leistung der Abgaben und Steuern auf einen Nebenerwerb angewiesen waren. Die empirischen Studien zum Waldviertel bauen weitgehend auf diesem Theoriegebäude auf. Daher stehen die Verlagsproduktion und die ländlichen Unterschichten im Zentrum der Analyse. Im Vortrag soll am Beispiel des Dorfes Schandachen (Region Litschau) die Bedeutung des lokalen Leinengewerbes herausgearbeitet werden. Dazu werden die Produktivität des Agrarsektors erhoben, die Strukturen des für lokale und regionale Märkte produzierenden Leinengewerbes beleuchtet und die Symbiose beider Erwerbszweige analysiert.