Rolf Bauer: Opiumproduktion im ländlichen Indien des 19. Jahrhunderts

Rural History Forum 18

  • Wann 11.03.2013 von 13:00 bis 14:30 (CET / UTC100)
  • Wo St. Pölten, NÖ Landesarchiv, Seminarraum (Erdgeschoß)
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  • Telefon des Kontakts 02742-9005-12987
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Mit der Exportwirtschaft Britisch-Indiens wird meist Baumwolle, Seide oder Indigo assoziiert. Tatsächlich war aber Opium die lukrativste Ware Indiens im 19. Jahrhundert. Der größte Teil der Produktion ging nach China. Die zwei Opiumkriege (1839-42 und 1856-60) zeugen einerseits vom verzweifelten Versuch Chinas, das Drogenproblem loszuwerden, und andererseits von der wirtschaftlichen Bedeutung des Opiums für Britisch-Indien. Im Vortrag geht es um den Ausgangspunkt dieses Handels: die indischen Bauern, die entlang des Ganges auf ihren Feldern Schlafmohn zu einem konstant niedrigen Preis produzieren. Im Kontext steigender Agrarpreise und einiger fataler Hungersnöte scheint Schlafmohn eine schlechte Wahl zu sein. Vieles deutet darauf hin, dass es in vielen Fällen keine freie Entscheidung war, Schlafmohn zu kultivieren. Mein Fokus richtet sich auf die Dorfebene, vor allem auf Bauern von hoher Kaste, die aufgrund ihres Status weit in Angelegenheiten von Bauern niederer Kaste eingreifen konnten.