Autobiografische Texte erscheinen auf den ersten Blick als ‘authentische’ Quellen. Auf den zweiten Blick ist die Sache komplizierter: Kann man ihnen glauben? In der Quellenkritik stellen sich zwei Probleme. Erstens können wir kaum überprüfen, ob der autobiografische Text einer nichtprominenten Person der Wahrheit entspricht. Zweitens gibt es für das autobiografische Schreiben keine formalen Konventionen, die für die Einordnung der Texte herangezogen werden können. Ausgehend von der psychologischen und soziologischen Biografieforschung können aber informelle Konventionen des lebensgeschichtlichen Erzählens aufgezeigt werden, die auch für die Geschichtswissenschaften Nutzen bringen.