„Die Geschichtsschreibung befindet sich in der paradoxen Situation, die Objekte allererst zu erschaffen, die sie zu entdecken beansprucht. ‘Erschaffen’ soll nicht heißen, Gegenstände zu erfinden, sondern sie als legitime und kohärente Wissensobjekte zu konstruieren.“ (Joan W. Scott) Unter Berücksichtigung dieses Befundes will ich die Konzeption meines Dissertationsprojekts, einer mikrohistorischen Studie über neun Gemeinden im Bezirk Neunkirchen während der Zeit des Nationalsozialismus, diskutieren. Der Quellenbestand, den dieses Projekt beforscht, die Hofakten des Reichsnährstandes, erlaubt eine vielschichtige Rekonstruktion von Verhältnissen und Beziehungen im Alltag der in der Landwirtschaft tätigen Menschen. Jedoch verstärkt gerade die Fülle an Information die Notwendigkeit, neben der sorgfältigen Quellenarbeit sich über die Frage Klarheit zu verschaffen: Was will ich eigentlich wissen?