In der Dissertation am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien werden die gesellschaftspolitischen, sozialen und ökonomischen Prozesse in der Tschechoslowakei nach 1945 auf mikrogeschichtlicher Basis diskutiert, von der Umwandlung zu einem „slawischen Nationalstaat“ über den „Aufbau des Sozialismus“ bis zum unter dem Motto der „Normalisierung“ firmierenden Umbau zum autoritär-paternalistischen Wohlstands- und Fürsorgestaat in den 1970er Jahren. Zunächst werden dabei die strukturellen Grundlagen erarbeitet, danach in Anlehnung an Alfred Schütz‘ Konzept der „Lebenswelt(en)“ die sozialen und kommunikativen Interaktionen und deren Gruppenbildungen, das Wechselspiel von Inklusion und Exklusion im örtlichen Alltag, nachgezeichnet, um schließlich im dritten Schritt „Sinnprovinzen“ innerhalb dieses Beziehungsgeflechts, Deutungen und Bedeutungen zu rekonstruieren.