Am Vorabend des Ersten Weltkriegs bildete Österreich-Ungarn in agrar- und ernährungswirtschaftlicher Hinsicht einen sich weitgehend selbst versorgenden Wirtschaftsraum; nur in Jahren unterdurchschnittlicher Ernten waren nennenswerte Einfuhren nötig. Umso überraschender für die Zeitgenossen schlitterte der Habsburgerstaat im Ersten Weltkrieg in eine katastrophale Nahrungskrise, die seinen Manövrierraum im Inneren sowie gegenüber den äußeren Verbündeten und Kriegsgegnern erheblich einschränkte. Der Vortrag erörtert die österreichisch-ungarische Nahrungskrise und deren Lösungsansätze auf der Makro- und Mikroebene entlang der Nahrungskette (food chain) von Produktion, Distribution und Konsumtion. Er beruht auf einem in Vorbereitung befindlichem Handbuchartikel des Autors für 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War.